Montag, 3. Januar 2011

Abenteuer Dachboden

-> habe mir überlegt, die für mich schönsten posts meines alten blogs mal hier herüber zu verfrachten :>
auf gehts :3

dachböden haben immer was mysteriöses und gruseliges, finde ich. unserer auch, besonders der, denn er ist groß und seeehr alt. nachts scheint zum beispiel der mond durch ein fenster und wirft silbernes ruhiges licht in den raum. oder wenn es windig ist, knartscht und klappert alles. image
aber zur zeit ist er irgendwie nicht gruselig, denn er steht voll mit gesammelten zeug aus der kindheit. von schränken und alten möbeln, über haufenweise alten stofftieren und kisten mit spielzeug bis hin zu tapetenrollen und altem papierkram. um unserem dachboden etwas mehr gruseligkeit zu ermöglichen, bin ich mal angefangen da aufzuräumen. ich wohne hier immerhin schon gut 13 jahre meines lebens und es ist unglaublich, was man da alles findet! 
die kleine wendeltreppe, die hochführt, knartscht unter jedem tritt. plötzlich tut sich die luke zum dachboden auf und man wird verschluckt und an einen anderen ort gesogen.
man betritt den dachboden und denkt, es wäre eine andere welt. oder man hätte eine zeitreise gemacht. wenn es sonnig ist dortoben, überkommt einen soviel harmonie und abgeschiedenheit aufeinmal, dass man sprachlos ist. die sonne blendet einen und hunderte von gedanken werden erschaffen. man gerät in eine vergessene welt. in null komma nix wird man erneut zu dem kind, das man früher war, der dachboden verwandelt sich in einen spielplatz und eine landschaft voller möglichkeiten für spaß und entdeckung bietet sich. imageerinnerungen von ganz früher kommen wieder hoch. zum beispiel, dass mein bruder und ich damals immer hier hoch gekommen sind, um ein picknik mit ganz vielen süßigkeiten und kuscheltieren zu veranstalten, oder dass der dachboden immer unser geheimquartier war, wenn wir sachen oder geräte erfinden wollten, womit wir fliegen können. das ganze zeitlose und gemütliche von früher kommt zurück. man schwankt in erinnerungen und sieht die kinder, die früher dort gespielt haben und erinnert sich an das viele lachen und geniale erfindungen.
die sonne scheint durch die klapprigen fenster und gibt eine menge umherwirbelnden staub in der luft frei. alles glitzert und glänzt, und die strahlen zeichnen sich im lichtspiel in langen sonnigen streifen in der luft, auf verschiedene spielzeugen, alten dingen  und auf den maroden wänden ab. die fenster sind verstaubt und verschleiern die sicht zur aussenwelt. alles ist in tiefe harmonie getaucht. der teppich, der auf knarrenden staubigen holzdielen liegt, ist verschlissen und ausgefranst. im raum fliegen silberne spinnenweben, alles ist geziert von spinnennetzen und staubfäden, die von der decke hängen. sogar die spinnen haben diesen ort schon lange verlassen, denn es lässt sich keine einzige dort finden. aus dunklen ecken und winkeln schauen dich kuscheltiere, die du bereits dein ganzes leben lang besitzt und vielleicht schon vergessen hast, mit kulleraugen an, platziert neben alten zeichnungen von leuten, die ganz früher mal hier gelebt haben. sachen, von denen du dachtest, du hättest sie verloren, sind aufeinmal wieder da und du siehst dir selbst, oder dem kind, das du früher mal warst, auf fotos in die augen und wunderst dich, wie schnell die zeit eigentlich vergeht. überall steht kram, man findet unglaublich viel krimskrams und hat das gefühl, seine gesamte kindheit aufeinmal zu überblicken. da wären alte strampelanzüge, der kinderwagen von früher, an dem immernoch mein lieblingshalstuch festgeknotet ist, meine allererste puppe und ihr kinderwagen, alte tagebücher, eine kiste mit fotoalben und dingen von meinen eltern, ramponierte kindersessel und viel mehr.
wenn man in all den sachen herumkramt, vergisst man die zeit und erinnert sich an alle gefühle und spiele von früher, kann seine kindheit quasi nocheinmal im schnelldurchlauf erleben. ich will mich noch nicht von den ganzen sachen da trennen.

irgendwie überkommt einen das gefühl von traurigkeit, wenn man dort hochgeht und in all diesen sachen und vergangenen jahren kramt, weil die unbeschwerte schöne zeit lange schon verstrichen ist, aber es ist gut, dass es sie gegeben hat. und es ist schön sich ein bisschen zeit zu nehmen, hochzugehen und an die zeit zurückzudenken, weil sie oben auf dem verlassenen dachboden, geschützt von einer knartschenden wendeltreppe und hinter einer alten, schweren klapptür irgendwie immernoch existiert.
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hach, was für ein sentimentaler eintrag, das muss am wetter liegen♥
ps: also die bilder sind jetzt nicht von unserem dachboden : D

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